Dachboden Stadtschloss Herrieden

Am 10. Dezember 2016 hatten Freunde und ich die Gelegenheit, das Stadtschloss in Herrieden von innen und außen zu fotografieren. Da Teile dieses historischen Baus ziemlich einsturzgefährdet waren, erhielten wir die Schlüssel nur gegen eine Haftungsverzichtserklärung. Um acht Uhr morgens trafen wir uns bei Eiseskälte auf dem Parkplatz vor dem Stadtschloss. Nachdem wir das eiserne Tor passiert und das Gebäude aufgesperrt hatten, löste sich unsere kleine Gruppe schnell auf. Ein jeder ging seinen eigenen Weg, auch deswegen, um nicht gegenseitig im Bild zu stehen. Da mich Dachböden ungemein anziehen, lief ich zielstrebig nach oben. Und obwohl ich mich im Gebäude nicht wirklich auskannte, hatte ich schon wenige Minuten später hölzerne Dielen unter den Füßen. Zunächst schaute ich mit prüfenden Blicken um mich. Durch manche Stellen des Dachs drang Tageslicht. Ein stetiger Luftzug strich mir über das Gesicht und es war keinen Deut wärmer als draußen auf dem Hof. Am Morgen hatte ich glücklicherweise den dicken Wollsocken und Wanderschuhen den Vorzug gegeben. Eine weise Entscheidung. Auf Dachböden mit unklarem Zustand versuche ich mich stets dort zu bewegen, wo Nägel in den Boden geschlagen sind, sich also vermutlich dickere und hoffentlich tragende Balken unter den Dielen befinden. Und so folgte ich auch dieses Mal den genagelten Linien, um von einer Ecke in die andere zu gelangen. Ich war auf der Suche nach einer Aufnahmeposition ohne direktes Gegenlicht. Unweit einer Stelle, an der bereits der Boden eingebrochen war und man in die darunterliegenden Räumlichkeiten schauen konnte, befand sich diese Position. Ungeachtet dessen baute ich mein Stativ auf, montierte den Nodalpunktadapter sowie die Kamera, schloss den Kabelauslöser an und machte unter anderem sechs Aufnahmen, aus denen später dieses Bild entand.